29. November 2023

Screeningtreffen Gewalt von Kindern und Jugendlichen im Kanton Luzern

Judith Schwingruber, Fachperson Kindheit-Jugend-Familie beim DISG und Kantonsvertretende hat zu diesem Screeningtreffen am 24.11. eingeladen. Neben NOJZ waren verschiedene Fachstellen und Fachpersonen aus dem Kanton Luzern, wie die Opferberatung, Akzent Prävention, den Sicherheitsbeauftragten der Stadt Luzern, die Jugendanwaltschaft oder die Luzerner Polizei vertreten. Aber auch aus dem Bereich Bildung waren wichtige Players wie die Abteilungsleitung der Volksschulen, die Dienststelle Berufs- und Weiterbildung oder der Leiter der Kanti Alpenquai mit dabei.

Ziel vom Screeningtreffen war, ein Bild über die Gewalt von Kindern und Jugendlichen im Kanton Luzern zu erhalten und ein Überblick über die bereits vorhandenen Präventions- und Interventionsmassnahmen zu erhalten. Dafür haben die verschiedenen Bereiche im Vorfeld einen Fragebogen ausgefüllt. Die Luzerner Polizei hat aufgezeigt, dass die Gewalt in den letzten Jahren etwas zugenommen hat. Laut der Jugendanwaltschaft lässt sich die erschreckende Entwicklung beobachten, dass tendenziell die Personen, welche Gewalt ausüben, weniger Hemmungen haben und auch weniger Reue zeigen. Die Empathie mit den Opfern hat in den letzten Jahren abgenommen, was dazu führt, dass auch weiter eingeschlagen wird, wenn jemand am Boden liegt. Dadurch entstehen stärkere Verletzungen. Trotzdem muss man sagen, dass es zwar teilweise Fälle sind, welche erschreckend sind, in der Anzahl im Vergleich mit der Anzahl Kindern und Jugenldichen im Kt. Luzern doch eher wenig sind.

Das Screeningtreffen hat gezeigt, dass es im Kanton Luzern bereits viele Präventionsangebote und -projekte für Jugendliche gibt. Teilweise sind sich die Fachstellen aber nicht bewusst, an wen sie sich wenden können. Beispielsweise hat die Opferberatungsstelle erwähnt, dass Opfer von Gewalt sich auch an sie wenden können, wenn sie keine Anzeige gemacht haben. Dies ist auch wichtig für die OKJA, denn somit können sie ihre Jugendlichen dort hin schicken, um ihnen den Handlungsmöglichkeiten bei erfahrener Gewalt im Klaren zu werden.

Der Kanton Luzern wertet nun die Rücknmeldungen und Ergebnisse aus. Tendenziell wäre eine Auflistung der Angebote und Vernetzungsmöglichkeiten bei Verdacht auf oder Beobachtungen von Gewalt sicherlich wichtig. Auch die Präventionsmassnahmen müssten vermehrt koordniniert und publiziert werden, damit sie die Wirkung erzielen, welche es braucht.
Der Katnon Luzern wird NOJZ weiter auf dem Laufenden halten und allenfalls zu weiteren Treffen einladen. Bei Fragen kann man sich an praesidium-extern@nojz.ch (Kathrina) wenden.